Samstag, 30. Dezember 2006
...ein ganz persönlicher Jahresrückblick
..wäre hier vielleicht einmal angebracht....

Wenn ich zurückdenke an das fast vergangene Jahr
war das wichtigste Thema die Nachricht das wir Nachwuchs bekommen. Nichts ist wichtiger und keine andere Nachricht kann wichtiger sein. Die Probleme im Job und der sonstige Ärger sind vergessen wenn ich den Bauch meiner Frau betrachte und mir vorstelle das sich das Baby darin schon ein wenig bewegt. Nichts ist wichtiger als das unser Baby gesund auf die Welt kommt.

Daneben gab es natürlich auch anderweitig wichtige und einschneidende Erlebnisse.

Die Vorstellungsgespräche bei meiner jetztigen Firma , die ja dann tatsächlich erfolgreich waren.

Die Kündigung und die letzten Wochen in der ehemaligen Firma bleiben sind mir ebenfalls noch in Erinnerung geblieben. Besonders die letzten Tage die fast wie im Fluge vergingen und dann natürlich der
berüchtigte letzte Tag. Vorher hatte ich B. bereits gesagt das ich richtig Bammel vor dem Abschied habe und am liebsten einfach verschwinden würde.
Gut das ich das nicht gemacht habe. Dadurch habe ich noch sehr viel Zuspruch bekommen und mich damit auch richtig schön verabschieden können.
Auch das trotzige Verhalten eines Einzelnen hat mich in Nachhinein gesehen richtig angespornt. Was eine
Führungspersönlichkeit ausmacht hat der Werkleiter bewiesen als er persönlich vorbeikam.

Ansonsten war das Jahr beruflich gesehen richtig langweilig. Mir fällt kein einziges richtiges Highlight ein.

Die Tage zogen sich in der Erinnerung richtig hin, ich hatte auch null Bock irgendetwas zu machen. Die innere Kündigung hatte ich bereits längst vollzogen nachdem ich damals mein "Personalgespräch" hatte und für die Lügen und "Wahrheitsanpassungen" meines "Vorgesetzten" beinahe die Kündigung bekommen sollte. Als sich dann später herausstellte das er seinen Chef angelogen hatte gab es für Ihn keinerlei Konsequenzen. Halt, stimmt nicht, er wurde mit "Liebesentzug" von seinem Chef bestraft. Der hat dann 3 Wochen lang nicht mit Ihm gesprochen. Dann
war er wohl der Meinung er hat Ihn genug bestraft und jetzt ist er Ihm wieder treu ergeben. Wenn er wissen würde als was Ihn sein Untergebener alles bezeichnet.............

Manche Erlebnisse und Begebenheiten stecken immer noch in mir drin, und wenn ich daran denke werde ich immer noch sauer. Gut das ich bereits einige Monate vorher anfing NICHTS mehr zu tun. Und mit Nichts meine ich auch nichts.........
Mir fehlte einfach der Antrieb und die Lust für diese Trottel nachzudenken. Noch dazu wäre es ja sowieso egal gewesen, weil ich es ja sowieso nicht richtig gemacht hätte.

Im neuen Job habe ich jetzt auf einmal richtig viel Verantwortung und viele Möglichkeiten Einfluss zu nehmen. Das ist jetzt ein Start von 0 auf 100.

Natürlich fehlte mir am Anfang das beschauliche und
verantwortungslose Arbeiten mit der Bürokratie und den lahmarschigen Abläufen eines Konzerns.....

Nun finde ich es aber geil, Dinge sofort umzusetzen oder auch neue Entwicklungen anzustossen.

Auch die neue Umgebung, das wirklich designorientierte Arbeiten und Handeln. Nah dran zu sein an den Abläufen, alles was abläuft mitzugestalten ist toll.

Die Umstellung der Essensgewohnheiten war anfangs ebenfalls nicht leicht.

Schließlich war ich es gewohnt jeden Tag um ca. 8:00 Uhr die Firma zu betreten und dann sofort in die Kantine zum Frühstück zu gehen. Anschließend war dann die berühmte Kaffeerunde angesagt die sich dann bis ca 9:00 Uhr hinzog.........das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, das war ein tägliches Ritual, eine Stunde bevor man überhaupt mit der Arbeit begann!
Von den Zwischenrunden mal ganz zu schweigen.
Aber das war auch für mich manchmal die größte Motivation arbeiten zu gehen!
Das sich manche Kollegen den Termin freihielten und sogar Besprechnungstermine an den Kaffeerunden sausen liesen erstaunt mich auch heute immer noch.

Die Gespräch und das "Aufziehen" von Kollegen waren aber richtig toll. Hoffe mal das ich die Kollegin aus dem "Osten" nicht zuviel geärgert habe. Beleidigen wollte ich wirklich niemand :-)

Komisch mir fallen bei der Rückschau immer nur die persönlichen Momente ein, beruflich fällt mir immer noch nichts ein..
Achja, doch noch was, da war doch ein Praktikant der sich als Triathlet versuchte und während des Praktikums eigentlich nur durch seine schnelle Auffassungsgabe (meine ich wirklich so) und durch seine Prinzipientreue aufgefallen ist. Und wenn die
einjährige Tochter mitten im Winter im Fahrradanhänger quer durch die Stadt transportiert werden muss (ist ja warm eingepackt) so ist das immer noch besser als die Schwester um ein Auto zu bitten....(die Schwester hat das Auto sowieso nicht verdient, weil deren Freund hat ja genug Kohle...)
Lieber F.O. genau Du bist gemeint !
Auch sein ewiges Rummäkeln und die negative Darstellung von Sachverhalten sind mir in Erinnerung geblieben. Trotzdem würde ich mich über ein Treffen freuen.

Gerade fällt mir auch noch das Spargelessen zur Mittagszeit ein....(Danke B.)
Manchmal hat es der gekaufte Spargel gar nicht bis zu mir nach Hause geschafft........
Für nächstes Jahr muss ich mir noch eine Möglichkeit überlegen wieder an den Spargel zu kommen ;-)

Die quälend langweiligen wöchentlichen Besprechungen fallen mir nun auch wieder ein. Eigentlich nur eine Möglichkeit der Selbstbeweihräucherung und Selbstdarstellung zweier Leute.
Unvergessen der Ausspruch: "Ich weiss natürlich wie es geht, aber erkläre es doch auch den anderen lieber nochmal"
Hoffentlich bekommt der irgendwann mal was auf den Sack.......Leider laufen in so großen Unternehmen noch mehr von seiner Sorte rum.
Wenn ich da an die andere Hackfresse denke, der immer noch der Meinung ist, weil er mal eine Führungsposition hatte ist er sowieso automatisch für alles qualifiziert was so anfällt. Und sich wohl nicht mal in der Nase popeln traut ohne Rücksprache.......(Gut, blöd schauen ist nun mal nicht verboten, und Dummies unter sich tun sich ja nicht weh...)
Oder soll es der sog. Log.leiter merken? Der ja selbst eine leicht verzerrte Wahrnehmung der Realität hat. Und der sich dann immer wieder damit zufrieden gibt wenn sein Untergebener ihm Honig um den Bart schmiert? ( Szene nach dem Besuch beim Kunden, als eingentlich nichts besonders wichtiges besprochen wurde, aber der dann folgender Spruch beim rausgehen: "das hast Du ja wieder super gemacht, Du hast es denen wirklich gegeben. Die müssen jetzt erst mal drüber nachdenken. Du hast die ja richtig fertiggemacht."
Dann noch zu mir und einem aus dem Vertrieb:
"Das hat er wieder super gemacht, der P., so muss man mit denen reden. Super P."
Natürlich hat sich der liebe P. dann gefreut und ganz cool ein Grinsen unterdrückt weil er ja so ein toller Typ ist. Was genau er so toll gemacht hat, weiss ich heute noch nicht, auch der andere Kollege der dabei war konnte es mir später auch nicht sagen. Auch der liebe P. scheint an einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zu leiden. Scheint wohl viele Leute zu treffen die leider viel zu schnell in verantwortliche Positionen gerückt sind und jetzt den ganzen Tag angebetet werden wollen.
Nach einen Gespräch mit dem Log.leiter habe ich Ihm offen gesagt das mir seine Bemerkungen vom Vortag nicht gefallen haben und ich den Sachverhalt so wie er ihn sich vorstellt nicht verstanden habe. Es waren damals noch ein Kollege und mein "vorgesetzter" mit im Büro als es um den Sachverhalt ging. Der Kollege hielt ganz die Klappe ( hat auch nix kapiert ) und der Vorgesetzte meinte nur er hätte das schon verstanden und könnte es mir später erklären....
Muss ich noch erwähnen das er genauso wenig kapiert hatte? Nein, er wollte das später damit kaschieren indem er uns das Thema ausarbeiten lassen wollte und dann mal "drüberschauen".
Pustekuchen als wir dann darüber sprachen haben wir gemerkt das er völlig ahnungslos war, sich aber natürlich keine Blöße geben wollte und konnte
(Das klappt schon einige Jahre bei ihm !)

Achja, als ich dann am nächsten Tag nochmal oben war, sagte mir der Loglei das er sehr wohl mitbekommen hätte, das die beiden anderen das nicht kapiert hätten.

Als ich mich dann bei Ihm für das offene Gespräch bedankte, sagte ich Ihm das ich FACHLICH großen Respekt vor ihm habe........er meinte dann ich sollte nicht nur fachlich Respekt haben. Daraufhin musste ich leider grinsen und habe dann nur noch gemurmelt: "das andere kommt erst mit der Zeit"
Wie sich an meinem letzen Tag gezeigt hat, war das die richtige Meinung.
Ich tue mich wirklich schwer Menschen zu akzeptieren die menschlich einfach Pfeifen sind, und nur weil jemand Vorgesetzter oder Leiter ist, muss er kein besserer oder schlechterer Mensch sein. Leider müssen viele die Position in der Arbeit auch im Privatleben betonen, weil ihnen sonst aufgrund Ihrer sonstigen menschlichen Fähigkeiten niemand die Aufmerksamkeit geben würde die Sie erwarten.
Arme Würstchen

Naja, sollte eigentlich ein Jahresrückblick werden, jetzt ist es leider doch wieder eine Abrechnung geworden.

Aber die alte Firma ist immer weiter weg, viele Situationen verblassen in der Erinnerung und es tun sich ja gottseidank neue Wege auf.

Wenn im neuen Jahr B. die Firma verlässt und ein anderer Kollege, der sich intern beworben hat, in eine Abteilung versetzt wird, dann haben sich aus einer Abteilung mit 6 Mitarbeitern ganze 4 verabschiedet........innerhalb eines halben Jahres!

Normalerweise sollte so etwas zu denken geben!

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Ein "Rückblick" ist immer auch irgendwo eine "Abrechnung".
Abschließen mit alten und unschönen Dingen.
Neuanfang mit guten Vorsätzen und Absichten.

Wünsche weiterhin alles, alles Gute.
Und hoffe das neue Jahr bringt viele neue und vor allem positive Gründe für weitere Blogbeiträge.

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